Daten-Governance und Sicherheit im KI-Zeitalter mit Microsoft Purview meistern: Erkenntnisse von der Keynote der Microsoft Fabric-Konferenz 2024
- Michael Hofer
- 27. Sept. 2024
- 5 Min. Lesezeit

In der heutigen KI-gesteuerten Welt sind Datensicherheit und Governance nicht mehr optional – sie sind unerlässlich. Diese Botschaft wurde auf der Microsoft Fabric Community Konferenz 2024 in Stockholm deutlich, wo die Keynote zu Microsoft Purview das Publikum mit Einblicken darüber fesselte, wie Unternehmen ihre Datenbestände schützen und gleichzeitig das Potenzial von KI voll ausschöpfen können.
Da Unternehmen zunehmend auf KI setzen, um die Kraft ihrer Daten zu nutzen, wird deutlich, dass traditionelle Datenmanagement-Tools und -Praktiken nicht mehr ausreichen, um mit den neuen Risiken und Herausforderungen Schritt zu halten. Die Keynote zeigte, wie Microsoft Purview, integriert in Microsoft Fabric, eine einheitliche Lösung für Daten-Governance, Compliance und Sicherheit bietet, damit Unternehmen im KI-Zeitalter erfolgreich sein können, ohne Vertrauen und Integrität zu gefährden.
Hier ist ein tiefer Einblick in die wichtigsten Erkenntnisse der Konferenz über die Rolle von Microsoft Purview bei der Transformation von Datensicherheit und Governance im KI-Zeitalter.
1. Sicherheit als Eckpfeiler im Zeitalter der KI
KI verändert die Art und Weise, wie wir mit Daten umgehen. Sie macht es schneller und einfacher, Erkenntnisse aus grossen Datenmengen zu gewinnen. Doch mit dieser Macht kommen auch erhebliche Risiken. Rudra Mitra, Corporate Vice President bei Microsoft Purview Engineering, betonte, dass KI langjährige Bedenken zur Datensicherheit verstärkt, insbesondere in Bezug auf Datenlecks, voreingenommene Entscheidungen und Insider-Bedrohungen.
Mitra erklärte, dass 73 % der Teilnehmer einer globalen Umfrage von KPMG der Meinung sind, dass KI die Cybersicherheitsrisiken erhöht. Deshalb ist es für Unternehmen entscheidend, eine Sicherheitsstrategie in den Mittelpunkt zu stellen, wenn sie KI-Technologien einführen. Hier kommt Microsoft Purview ins Spiel. Es bietet umfassend integrierte Sicherheitswerkzeuge, die direkt in Microsoft Fabric eingebaut sind und den Bedarf an mehreren, isolierten Lösungen überflüssig machen.
Purview sorgt für durchgängige Sicherheit in der gesamten Datenlandschaft eines Unternehmens – von strukturierten und unstrukturierten Daten bis hin zu KI-generierten Ergebnissen. Es deckt sowohl Microsoft-Datenumgebungen (wie Azure SQL und Microsoft 365) als auch Drittanbieter-Plattformen wie AWS, Google Drive und Salesforce ab. Dieser integrierte Ansatz baut Datensilos ab und bietet einheitliche Sichtbarkeit und Kontrolle über verschiedene Datensätze, was das Risiko von Sicherheitslücken und Verstössen minimiert.
2. Einheitliche Daten-Governance mit Microsoft Purview
Ein zentrales Thema der Keynote war, dass Daten-Governance nicht nur der Einhaltung von Vorschriften dient – sie ist entscheidend, um vertrauenswürdige und hochwertige Daten zu schaffen, die verlässliche KI-Modelle unterstützen. Effie Kilmer, Principal Product Manager für Daten-Governance, stellte das umfassende Governance-Framework von Purview vor, das die Komplexität der Verwaltung von Multi-Cloud- und Multi-Source-Datenumgebungen vereinfacht.
Microsoft Purview bietet eine KI-gestützte Lösung, die Unternehmen hilft, ihre Datenbestände zu entdecken, zu verwalten und zu schützen. Die Governance-Tools unterstützen nicht nur die Datenerkennung und -klassifizierung, sondern auch das Metadaten-Management, Compliance-Berichte und das Management der Datenqualität. Purview geht auf die häufigen Herausforderungen ein, mit denen Chief Data Officers (CDOs) konfrontiert sind, wie Datenfragmentierung, Integrationsprobleme und die Einhaltung sich entwickelnder Datenschutzvorschriften wie der DSGVO und CCPA.
Eine herausragende Funktion von Microsoft Purview ist die Möglichkeit, die Daten-Governance zu zentralisieren, während Geschäftsanwender weiterhin ihre eigenen Datenbereiche verwalten können. Dieser föderierte Ansatz stellt sicher, dass Teams wie Marketing oder HR ihre Datensätze selbst verwalten, während eine zentrale Datenabteilung die Aufsicht behält. Diese Balance zwischen Dezentralisierung und Kontrolle verhindert Schatten-IT und sorgt dafür, dass alle Daten im Unternehmen ordnungsgemäss verwaltet und gesichert sind.
3. KI-fähige Datenverwaltung: Vertrauen und Compliance automatisieren
Mit der zunehmenden Nutzung von KI für komplexe Aufgaben wird eine KI-bereite Datenverwaltung immer wichtiger. KI ist nur so effektiv wie die Daten, auf denen sie basiert. Ohne hochwertige, gut verwaltete Daten liefern selbst die fortschrittlichsten KI-Modelle unzuverlässige Ergebnisse.
Microsoft Purview bietet KI-gestützte Datenverwaltungstools, die wichtige Prozesse automatisieren, wie z. B. die Datenklassifizierung, das Zuweisen von Sensitivitätskennzeichnungen und den Schutz vor Datenverlust (DLP). Diese Tools funktionieren sowohl mit strukturierten als auch unstrukturierten Datensätzen, innerhalb und ausserhalb des Microsoft-Ökosystems, und gewährleisten eine einheitliche Datenverwaltung im gesamten Unternehmen.
Effie Kilmer zeigte, wie Purviews KI-Tools dabei helfen, sensible Daten in verschiedenen Umgebungen zu entdecken und automatisch Schutzmassnahmen durch Sensitivitätskennzeichnungen zuzuweisen. Wird beispielsweise einer Datengruppe im Fabric Lakehouse ein vertrauliches Label zugewiesen, bleibt dieses Label bestehen, wenn die Daten weiterverarbeitet, exportiert oder geteilt werden. So wird sichergestellt, dass der Schutz überall dort erhalten bleibt, wo die Daten genutzt werden, und unbefugter Zugriff oder Lecks verhindert werden.
Diese kennzeichnungsbasierten Schutzmassnahmen sind besonders im Zeitalter der Generativen KI entscheidend, da sensible Informationen unabsichtlich in KI-generierte Ergebnisse einfliessen könnten. Durch konsequente Anwendung von Governance-Regeln stellt Purview sicher, dass KI-basierte Prozesse auf vertrauenswürdigen und sicheren Daten basieren.
4. Data Loss Prevention (DLP) und Insider Risk Management
Während der Keynote präsentierte Tony Themelis, Principal Product Manager für Datensicherheit, eine Demo zu den leistungsstarken Funktionen von Microsoft Purview für Data Loss Prevention (DLP) und Insider Risk Management. Da KI den Zugang zu und die Analyse von Daten immer einfacher macht, sind die Risiken von Datenlecks, Insider-Bedrohungen und unbefugtem Zugriff deutlich gestiegen.
Ein beeindruckendes Beispiel zeigte einen schwedischen Sporthändler, der sensible Nachhaltigkeitsdaten über mehrere Cloud-Plattformen hinweg schützen musste. Mithilfe der DLP-Richtlinien von Purview konnte das Unternehmen automatisch erkennen und verhindern, dass personenbezogene Daten (PII) in die Arbeitsbereiche von Fabric hochgeladen wurden. Diese Echtzeiterkennung riskanter Aktivitäten, kombiniert mit automatischen Massnahmen, gibt Unternehmen die Werkzeuge, um Datenlecks zu verhindern, bevor sie passieren.
Der Aktivitäts-Explorer von Purview bietet Sicherheitsteams zudem vollständige Transparenz über Zugriffs- und Nutzungsmuster von Daten, sodass potenzielle Insider-Bedrohungen oder verdächtiges Verhalten frühzeitig erkannt werden können. Durch die Echtzeiterkennung unbefugter Zugriffs- oder Freigabeversuche hilft Purview Unternehmen, ihre Daten proaktiv zu schützen, ohne auf manuelle Überwachung angewiesen zu sein.
5. Verantwortungsvolle KI-Governance: Datentransparenz und Vertrauen
Vertrauen in KI-Systeme ist ein wiederkehrendes Thema für Unternehmen, die maschinelles Lernen und KI für wichtige Geschäftsentscheidungen einsetzen. Rudra Mitra und Tony Themelis betonten, wie Microsoft Purview die Werkzeuge bereitstellt, um KI sicher zu nutzen und sicherzustellen, dass KI-Systeme transparent, vertrauenswürdig und gesetzeskonform sind.
Der Schlüssel zu diesem Vertrauen liegt in einer transparenten Daten-Governance. Mit den Prüfprotokollen und Nutzungsdaten von Purview können Unternehmen sicherstellen, dass KI-Modelle auf sicheren und gut verwalteten Daten basieren. Die Ergebnisse lassen sich auf die ursprünglichen Datenquellen zurückverfolgen. Dies verhindert Probleme wie voreingenommene KI-Ergebnisse und Datenschutzverletzungen, die das Vertrauen der Kunden schädigen können.
Für Unternehmen, die sich über regulatorische Risiken Sorgen machen, bietet Purviews Governance-Framework eine Echtzeit-Überwachung der Compliance. So können potenzielle Risiken, wie der unsachgemässe Umgang mit sensiblen Daten oder Verstösse gegen Datenschutzbestimmungen, automatisch erkannt und behoben werden, bevor sie zu rechtlichen Problemen führen.
6. Die Rolle von Purview in der Zukunft von KI und Daten-Governance
Microsoft Purview positioniert sich als die zentrale Lösung für Unternehmen, die Sicherheit, Compliance und KI-Innovation kombinieren möchten. Mit zunehmender Skalierung ihrer KI-Aktivitäten benötigen Unternehmen Werkzeuge, die sicherstellen, dass ihre Daten korrekt, compliant und sicher sind.
Ein besonders spannender Aspekt von Purview ist die Unterstützung von Multi-Cloud- und Multi-Plattform-Umgebungen. Unternehmen können damit ihre gesamten Daten verwalten, egal ob sie Azure, AWS, Google Cloud oder andere Plattformen nutzen. Diese Flexibilität ist in der heutigen hybriden Multi-Cloud-Welt, in der Daten über verschiedene Dienste verteilt sind, entscheidend.
Wie Kilberg betonte, wird die Zukunft der Daten-Governance von KI angetrieben. Viele manuelle und arbeitsintensive Prozesse werden automatisiert. Mit KI-gesteuerten Einblicken und vorausschauender Governance können Unternehmen sich auf Innovation konzentrieren, anstatt sich mit Compliance- und Sicherheitsfragen aufzuhalten.
Fazit: Der neue Standard für sichere Daten im Zeitalter von KI
Auf der Microsoft Fabric Community Conference 2024 zeigte die Purview-Keynote einen klaren Weg, wie Unternehmen im KI-Zeitalter erfolgreich sein können, während ihre Daten sicher, regelkonform und vertrauenswürdig bleiben. Durch die Integration von Sicherheit, Governance und KI-Bereitschaft in einer Plattform ermöglicht Microsoft Purview es Organisationen, die volle Kraft von Daten und KI zu nutzen – ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Governance einzugehen.


