Power BI wird durch Microsoft Fabric noch mächtiger
- Michael Hofer
- 2. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Auf der European Microsoft Fabric Community Conference 2024 in Stockholm stand Power BI im Mittelpunkt. Es wurden spannende neue Funktionen vorgestellt, die das Arbeiten mit Daten revolutionieren sollen. Power BI, das eine zentrale Rolle in der Datenanalyse und -visualisierung spielt, wurde durch neue Features in den Bereichen semantisches Modellieren, Scripting und Integration mit Microsoft Fabric erweitert.
Dank der Datenarchitektur von Fabric ist Power BI jetzt noch tiefer in das Microsoft-Ökosystem eingebunden, was eine nahtlose Verarbeitung von Rohdaten zu verwertbaren Erkenntnissen ermöglicht.
Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der Sitzung von Christian Wade und Zoe Douglas, in der sie zeigten, wie Microsoft Fabric Power BI noch leistungsfähiger und vielseitiger für Nutzer macht.
1. Direkte Bearbeitung von semantischen Modellen in Power BI Desktop
Eine der spannendsten Neuigkeiten ist, dass Power BI Desktop bald die direkte Bearbeitung von cloud-basierten semantischen Modellen in Echtzeit ermöglichen wird. Bisher war nur eine Live-Verbindung möglich, ohne Änderungen vorzunehmen. Jetzt können Nutzer komplexe DAX-Abfragen ausführen und ihre Modelle direkt in Power BI Desktop aktualisieren, was den Modellierungsprozess deutlich vereinfacht.
Diese Funktion verbessert die Zusammenarbeit zwischen Analysten und der IT, da Anpassungen sofort vorgenommen werden können, ohne auf Modellaktualisierungen durch die IT warten zu müssen. Schnelleres Arbeiten, bessere Entscheidungen!
Zusätzlich stärkt diese Funktion die Zusammenarbeit zwischen Business-Analysten und IT-Teams. Anstatt auf eine Modellaktualisierung oder den Einsatz durch die IT zu warten, können Business-User nun Änderungen direkt vornehmen, und das in ihrer gewohnten Umgebung. Dies schliesst eine wichtige Lücke zwischen IT-Governance und der Flexibilität im Geschäftsbetrieb und ermöglicht schnellere Entscheidungen.
2. Scripting mit TWOL View und Copilot-Integration
Ein weiteres Highlight dieser Präsentation war das Scripting mit TWOL View (Tabular Workspace Object Language) und der Copilot-Integration. Diese Kombination bietet fortgeschrittenen Nutzern eine entwicklerfreundliche Umgebung zur Bearbeitung grosser Datenmodelle.
Copilot, Microsofts KI-gestützter Assistent, unterstützt bei Aufgaben wie dem Erstellen von Measures, der Analyse von Daten und der Vorschlagserstellung für DAX-Abfragen. Er hilft zudem bei der Navigation in Power BI-Berichten, liefert Datenanalysen und schlägt Visualisierungsmöglichkeiten vor, was die Effizienz steigert.
Copilot unterstützt nicht nur bei der Analyse von Datenmodellen, sondern auch bei der Navigation durch Power BI-Berichte. Er liefert Erklärungen, erstellt Datenanalysen und schlägt Visualisierungsmöglichkeiten vor. Dadurch wird die Produktivität gesteigert, selbst für Nutzer, die weniger Erfahrung im Datenmodellieren haben, aber das volle Potenzial von Power BI nutzen möchten. KI-gestützte Einblicke beschleunigen die Analyseprozesse und reduzieren den Aufwand, der normalerweise für die Erstellung von BI-Berichten erforderlich ist.
3. Direct Lake Modeling: Die perfekte Kombination
Zoe Douglas stellte Direct Lake Modeling vor, eine Funktion, die die Vorteile von Power BI's Direct Query und Import Mode vereint. Nutzer können Datenquellen direkt im Fabric OneLake-Semantikmodell verbinden und profitieren dabei von der Interaktivität von Direct Query sowie der Performance des Import Mode. So können auch grosse Datenmengen mit minimaler Verzögerung bearbeitet werden.
Dank Copilot wird das Erstellen von Modellen und die Arbeit mit Daten einfacher und effizienter. Direct Lake Modeling verbessert zudem die Kontrolle über Datenaktualisierungen und ermöglicht Echtzeitanalysen ohne Leistungseinbussen.
Direct Lake Modeling bietet auch eine feinere Kontrolle über Datenaktualisierungen. Dadurch wird der Aufwand für Echtzeit-Abfragen reduziert, während dennoch gezielte Updates möglich bleiben. Diese Funktion eröffnet neue Anwendungsfälle, wie etwa Echtzeitanalysen grosser Datenmengen, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Unternehmen, die mit riesigen Datenmengen arbeiten, profitieren von deutlich geringeren Latenzzeiten, ohne Kompromisse bei der Datenintegrität einzugehen.
4. Entwicklermodus und Änderungsverfolgung für semantische Modelle
Power BI-Nutzer können nun Änderungen an ihren semantischen Modellen nachverfolgen und vergleichen, dank des neuen Entwicklermodus in der Cloud. Dieser Modus ermöglicht es, den Verlauf von Änderungen einzusehen, Updates zu vergleichen und bei Bedarf auf frühere Versionen zurückzusetzen.
Für fortgeschrittene Nutzer und Entwickler bedeutet das auch, dass das gesamte Modell als Metadaten exportiert und in Visual Studio Code mit einer speziellen Erweiterung geöffnet werden kann. Dies macht die Verwaltung und Entwicklung von Power BI-Modellen besonders in Teams transparenter.
Dieses Feature verbessert zudem die Governance und die Einhaltung von Vorschriften, insbesondere bei sensiblen Daten, indem Änderungen genau dokumentiert werden. Microsoft integriert so DevOps-Prinzipien in den Power BI-Workflow und fördert damit eine strukturiertere BI-Entwicklung.
5. Neue Funktionen zur Modellanalyse und automatischen Dokumentation
Eine spannende Neuerung sind die Funktionen, die es Nutzern ermöglichen, ihre Modelle besser zu verstehen. Dazu gehören Tabellenansichten, Beziehungen und DAX-Funktionen, die analysiert werden können, um die Struktur und Logik eines Modells zu durchleuchten. Dies erleichtert die Wartung und Optimierung.
Dank dieser Funktionen können Modelle nun auch automatisch dokumentiert werden. Ausserdem bieten KI-generierte Anmerkungen zusätzlichen Kontext zu komplexen Beziehungen. Dies minimiert Missverständnisse in BI-Projekten und sorgt für Kontinuität, selbst wenn Teammitglieder wechseln.
Die neue automatische Dokumentationsfunktion umfasst auch KI-generierte Anmerkungen, die den Zusammenhang zwischen komplexen Tabellen- und Feldbeziehungen erklären. Für Unternehmen mit mehreren Report-Entwicklern oder Analysten reduziert diese automatische Dokumentation das Risiko von Missverständnissen und gewährleistet eine reibungslose Fortsetzung von BI-Projekten, auch wenn Teammitglieder wechseln.
Fazit
Auf der Microsoft Fabric Community Conference wurden einige bahnbrechende Funktionen vorgestellt, die Power BI-Nutzern neue Möglichkeiten bieten. Mit der direkten Bearbeitung semantischer Modelle in Power BI Desktop, verbesserten Skripting-Funktionen durch TWOL View und Copilot sowie flexiblerem Direct Lake Modeling wird Power BI zu einem noch leistungsfähigeren Tool für Datenexperten.
Zusätzlich sorgen entwicklerfreundliche Features wie Versionskontrolle und Änderungsverfolgung dafür, dass Power BI zu einer unverzichtbaren Lösung für Unternehmen wird.
Mit der Weiterentwicklung von Microsoft Fabric dürfen sich Power BI-Nutzer auf nahtlose Integration und KI-gestützte Funktionen freuen, die noch tiefere Einblicke und mehr Effizienz ermöglichen.


